Ausstellung "Sehkarten" von Lenz Klotz (1925 -2017) 

 

Linien sind das Metier des Altmeisters und Basler Künstlers Lenz Klotz, (1925-2017) der als einer der bedeutendsten Konstruktivisten der Schweiz gilt, der Künstler-gruppe, die sich radikal der Abstraktion verschrieben hat. Sein Ouevre umfasst Ölbilder, Zeichnungen, Druckgraphiken, Collagen und Skulpturen. 

Im Dornacherhof werden erstmals seine "Sehkarten" vorgestellt. In Anlehnung an die völkerkundliche Ethno-Art entstanden in den 70er Jahren mit  den Sehkarten eine neue Form 3-dimensionaler Bilder. Mit Seitenblick auf die gleichzeitige Minimal Art schuf Klotz seine Reduktionen als Objekte aus gebogenem Peddigrohr - und fixierte diese als netzartige Gebilde auf Leinwand. 

 

Die Sehkarten sind als Anleitung zum Schauen zwar wörtlich zu nehmen, stellen aber auch eine hintersinnige Huldigung an jene «primitiven» Seekarten dar, mit denen die Ureinwohner Ozeaniens in ihren Auslegebooten die winzigen Inseln im weiten Meer anzusteuern wussten. Damals führten diese genialen wie fast 
mystisch anmutenden Navigier-Gebilde Polynesiens erfolgreich zum Ziel - zu neuen Gebieten, Nahrungsmittel und Lebensräumen. Heute verweisen die "Klotz'schen Sehkarten" in ihrer faszinierenden Abstraktheit "im übertragenen Sinne (...)  auf  Mittel der Orientierung in einer immer unverständlicheren, komplexeren Welt"*. 

* aus: Dr. Beat Stutzer: Lenz Klotz, Die Arbeiten auf Papier 1954-1984, S.52, 
Edition Bündner Kunstmuseum Chur/ Editions Galerie <zemSpecht> Basel, Band 3

 

Die aktuelle Ausstellung zeigt einige ausgewählte Exponate - vom  Gross- und Kleinformat bis zur Skulptur. Die Einführung zum Thema hält Junior Martin Klotz anlässlich der Vernissage am 15.3. 2022 um 17:00 Uhr. 

 

www.lenzklotz.com